Ober-Hilbersheim hat knapp tausend Einwohner und ist mit
durchschnittlich 263 Metern über dem Meeresspiegel das
höchstgelegene Dorf in der Verbandsgemeinde. Ober-Hilbersheim hat
sich zwar mittlerweile zu einer Wohngemeinde entwickelt, ist jedoch
immer noch stark agrarisch geprägt und konnte sich seinen dörflichen
Charakter bewahren. Neben Getreide- und Zuckerrübenanbau spielt der
Weinbau eine wesentliche Rolle. Erstaunlich ist dabei, dass nur 20
der insgesamt 738 Hektar großen Gemarkung mit Reben bepflanzt sind.
Den größten Teil ihrer Weinberge haben die einheimischen Winzer in
Lagen der umliegenden Dörfer. 150 Hektar Rebfläche werden in 20
verschiedenen Gemarkungen von den Ober-Hilbersheimern bewirtschaftet.
Den dörflichen Charakter konnte man sich auch bei der
Grundvorsorgung erhalten: Backwarenverkauf, Postfiliale, drei
Friseure oder drei Gastronomiebetriebe erweisen sich als wichtige
Orte der Kommunikation unter den Bürgern.
Zu sehen ist der Brunnen am Dorfmittelpunkt in Ober-Hilbersheim.
Für die ganz Kleinen ist die Kindertagesstätte „Räuberhöhle“ im historischen Schulgebäude vorhanden. Auch für ein abwechslungsreiches Freizeitangebot ist gesorgt. Ob man nun Lust auf einen geselligen Abend in einer Weinschänke hat, in einem Verein mitwirken will oder auf dem Tennisplatz ein paar Bälle schlagen möchte, in Ober Hilbersheim ist dies alles möglich. Die Jugendlichen können sich über ein eigenes Haus als Treffpunkt freuen, der in unmittelbarer Nähe des beliebten Museums „Historische Zeit(t)räume“ liegt. Reisemobilisten schätzen die Abgeschiedenheit auf dem Naturreisemobilstellplatz „Napoleonshöhe“.
Gegründet wurde das Dorf zwischen dem 6. und 7. Jahrhundert von fränkischen Siedlern als Fronhof am Oberlauf des Welzbachs. Aus dem Jahr 1108 stammt die älteste überlieferte Erwähnung als "Hilbridisheim" in einer Urkunde des Klosters Disibodenberg. 1219 wurde es dann erstmals als Superior "Hilbersheim" erwähnt. Der Namenszusatz diente der Unterscheidung von der Nachbargemeinde Nieder-Hilbersheim. Im Wappen von Ober-Hilbersheim ist ein Pferdekopf zu sehen. Es existiert die Legende, dass das Dorf in karolingischer Zeit Pferdewechselstation für Boten und Bedienstete der Königspfalz Ingelheim gewesen war. Außerdem ist die Gemeinde am Welzbach schon seit jeher ein wohlhabender Ort gewesen, in dem bereits im Mittelalter zahlreiche Pferde in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Die Farben Blau und Gold im Ortswappen weisen im Übrigen auf die Zugehörigkeit zur Vorderen Grafschaft Sponheim hin.
Vorbildlich ist
das Vereinsleben in Ober-Hilbersheim. Die zahlreichen Gruppierungen,
darunter auch der älteste Männergesangverein im ländlichen
Rheinhessen (gegründet 1833) arbeiten bei den Dorffesten sehr
harmonisch zusammen. Bestes Beispiel dafür ist der
Märchen-Weihnachtsmarkt, der jedes Jahr am zweiten Adventswochenende
stattfindet. Er hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt und
zieht heute Zehntausende Besucher aus Nah und Fern an. Ohne das
einträchtige Miteinander von Gemeinde und den vielen freiwilligen
Helfern aus den Vereinen wäre eine solche Veranstaltung nicht
durchführbar.
Seit 2001 besteht überdies die Partnerschaft zur Gemeinde Bonavigo in der Provinz Verona. Ober-Hilbersheim hat mit seinen schönen Winzerhöfen, den beiden Kirchen und dem Rathaus einige sehenswerte Flecken zu bieten. Nicht zuletzt durch den 2006 eingeweihten Dorfmittelpunkt konnte die Gemeinde im landesweiten Wettbewerb von „Unser Dorf hat Zukunft“ die Bronze- und schließlich sogar die Silbermedaille für sich gewinnen.