Mit 2720 Einwohnern ist Schwabenheim die größte Einzelgemeinde in der Verbandsgemeinde. Sie definiert sich als Zentrum des Selztals. Denn mit einigen Geschäften für den täglichen Bedarf, Ärzten, einer Apotheke und einer Post, zwei Tankstellen und einer Grundschule ist der Ort ein Anziehungspunkt für die umliegenden Dörfer. Durch die zahlreichen Gewerbebetriebe, verbunden mit der guten Infrastruktur hat sich Schwabenheim zu einer modernen Wohngemeinde mit hoher Lebens- und Wohnqualität entwickelt. Zu erkennen sind aber auch noch dörfliche Züge. Diese Mischung macht den Reiz des attraktiven Wohnortes aus. Was ebenfalls dazu beiträgt, ist die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Gastronomie. Sie lockt immer wieder Feinschmecker in das Selztal.
Zu sehen ist das Rathaus von Schwabenheim.
Seit den 70er Jahren ist Schwabenheim anerkannte Dorferneuerungs- und seit 2009 staatlich anerkannte Fremdenverkehrsgemeinde.
Bis Schwabenheim sich so präsentieren konnte, dauerte es einige Zeit. Es gilt als fränkische Gründung in der Zeit um 500 nach Chr. und wurde 766 erstmals urkundlich in den „Lorscher Annalen“ erwähnt. Der älteste erwähnte Name war „Suaboheim“, seit dem 13. Jahrhundert änderte sich dieser in „Sauerschwabenheim“. Der Zusatz „sauer“ bezieht sich auf den gleichnamigen Bach der durch das 16 Hektar große Landschaftsschutzgebiet „Pfauengrund“ fließt und diente zur besseren Unterscheidung von der Gemeinde Pfaffen-Schwabenheim bei Bad Kreuznach. 1904 wird der heutige Name Schwabenheim an der Selz eingeführt.
Was sich nicht verändert und bis heute gehalten hat ist der Stellenwert des Weinbaus. Mit 190 Hektar Rebenanbaufläche macht er einen enormen Teil der 950 Hektar großen Gemarkung aus. Der Wein prägt neben anderen Sonderkulturen wie der Spargel- und Obstanbau das Landschaftsbild und ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Zu sehen ist der Marktbrunnen in Schwabenheim. Im Hintergrund die evangelische Kirche.
Das Ortsbild prägt vor allem der zentrale Kern rund um den
Marktplatz, der übrigens der größte in ganz Rheinhessen ist. Er
ist umgeben von historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert, wie
etwa dem 1742 erbauten Rathaus. Der sehenswerte Marktbrunnen, auf
dessen Spitze das Wahrzeichen „Paulchen“ thront und die
evangelische Kirche fügen sich gut ein und runden das Gesamtbild ab.
Das älteste Gebäude befindet sich aber nicht im historischen
Ortskern. Es handelt sich um die katholische St. Bartholomäuskirche,
die im 10. Jahrhundert erbaut wurde. Ihr karolingischer Türsturz
stammt aus dem 11. Jahrhundert.
Zu sehen ist die kartholische Kirche in Schwabenheim.
Gleich nebenan steht mit der ehemaligen Probstei aus dem 15. Jahrhundert eine weitere Sehenswürdigkeit. Das sind nur einige wenige Schönheiten, die Schwabenheim zu bieten hat. Kein Wunder, dass die Gemeinde schon häufig vordere Plätze beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ belegt hat.
Im Selztal ist man jedoch nicht nur darauf bedacht, sich selbst an seiner Entwicklung zu erfreuen. Auch andere Kulturen werden gerne aufgenommen. Die Schwabenheimer zeigen sich sehr weltoffen und haben schon einige Kontakte in Europa geknüpft. Das lässt sich an drei Partnergemeinden erkennen. Bereits seit 1966 besteht eine Verbindung mit der französischen Weinbaugemeinde Chambolle-Musigny in Burgund. Nach der Wende, im Jahr 1991 nahm die Gemeinde Kontakt mit dem thüringischen Schmerbach auf und pflegt seither einen herzlichen Kontakt. Seit 2001 besteht eine Partnerschaft mit Minerbe in der Provinz Verona. Dass die Verbindungen sich so gut entwickelt haben und aufrechterhalten werden können, verdankt die Gemeinde den zahlreichen engagierten Bürgern, die sich hier einbringen. Auch die Ortsvereine leisten einen erheblichen Beitrag zur Belebung des kulturellen Lebens und bieten den Neubürgern die Möglichkeit zur schnellen und leichten Integration.