Nahwärmenetz
Grundschule Schloss Ardeck wird mit Holz-Pellets klimafreundlich
Das Nahwärmenetz Grundschule Schloss Ardeck versorgt sämtliche
Schulgebäude, das Schloss, den Kindergarten sowie die Sporthalle mit Wärme.
Bisher wurden hierfür jährlich zwischen 1.200.000 kWh bis
1.500.000 kWh Erdgas eingesetzt, was einen Anteil von ca. 70 % der
kommunalen Wärmeverbräuche entspricht (an Erdgas bezogen auf die Liegenschaften
der Verbandsgemeinde). Dabei wurden jährlich ca. 280 Tonnen an
klimaschädlichen fossilen CO2-Emissionen freigesetzt.
Daher hat sich der
Verbandsgemeinderat sowie Bürgermeister Benno Neuhaus dazu entschieden dieses
Nahwärmenetz als ausgewählte Klimaschutzmaßnahme im Sinne des Verbandsgemeinde-Klimaschutzkonzeptes
auf Erneuerbare Energien umzurüsten. Hierzu wurde in den Jahren 2022 und 2023
der Heizungs- und Technikkeller der Grundschule vollständig umgebaut und eine
Pelletheizung mit 240 kW Leistung installiert. Für einen effizienteren
Anlagenbetrieb wurden insgesamt vier Pufferspeicher mit einem Gesamtvolumen von
8.800 Liter verbaut. Lediglich für Sommermonate, zur Deckung der Spitzenlast
bei sehr kalten Temperaturen oder bei Reparaturen an der Pelletanlage wird eine
moderne effiziente Erdgas-Brennwertkessel aktiviert. Zudem wurden viele
Optimierungsmaßnahmen im Heizungskeller selbst und im Nahwärmenetz insgesamt
vorgenommen. Mithilfe moderner MSR-Schaltschränke (Mess-, Steuer- und
Regelungstechnik) können nun die Liegenschaften bedarfsgerecht und mit deutlich
geringeren Verlusten mit Wärme versorgt werden. Durch die Dämmung sämtlicher
Rohre und Installationen sowie durch eine neue Wärmeübergabe-Station im Schloss
konnte somit der jährliche Wärmeverbrauch auf ca. 700.000-800.000 kWh
reduziert werden. Davon sollen zukünftig ca. 300.000 kWh aus Erdgas und
ca. 500.000 kWh aus Pelletenergie stammen. Hierdurch werden jährlich ca.
200 Tonnen klimaschädliches Treibhausgas eingespart. Die gesamten
Maßnahmen haben ca. 690.000,00 Euro gekostet. In diesem Zuge wurde auch die
gesamte Technik erneuert (Strom, Trinkwasser, Heizkreisverteiler, etc.). Bei
der Annahme einer jährlichen Erdgaseinsparung von ca. 1.000.000 kWh/Jahr und
dem Einsatz von ca. 100 Tonnen Pellets beträgt die Einsparung an
jährlichen Brennstoffkosten ca. 90.000,00 Euro, erläutert der
Klimaschutzmanager der Verbandsgemeinde Dorian Depué (Annahme 0,12 Euro/kWh
Erdgas). Abschließend fügt Bürgermeister Neuhaus hinzu, dass durch diese
ausgewählte Klimaschutzmaßnahme nicht nur das Klima, sondern auch der Haushalt
der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim deutlich und nachhaltig entlastet wird.
Das Klimaschutzprojekt wird mit
voraussichtlich 200.000,00 Euro aus Mitteln der „Nationalen
Klimaschutzinitiative“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
nukleare Sicherheit gefördert. Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative
initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte,
die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre
Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzinitiativen
ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten
Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für
gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des
Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher
ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Abteilung Bauen und Umwelt