Ein Garten weckt in vielen den Hobby-Handwerker. Sollten Sie den Drang verspüren Ihren Garten aktiv gestalten zu wollen, können Sie sich bei größeren oder kleineren Basteleien austoben. Idealerweise verwirklichen Sie ökologisch wertvolle Maßnahmen. Die Natur wird Ihnen danken, wenn Sie die ökologische Aufwertung Ihres Gartens tatkräftig unterstützen.
Neben dem Bau von Nistkästen sind auch größere, gestalterische Elemente in Ihrem Garten realisierbar. Untenstehend sind ein paar der Möglichkeiten beschrieben.
- trockenmauer
Der Begriff Trockenmauer umschreibt eine Mauer, deren Hohlräume und Fugen zwischen den einzelnen Bausteinen nicht durch Mörtel gefüllt werden. D.h. die Steine bilden ein loses Gefüge, das sich durch das Eigengewicht und das Verzahnen und Verkeilen der Steine stabilisiert.
Als Baumaterial dient in der Regel Bruch- und Naturstein. Industriell gefertigte Materialien wie bspw. Ziegel und Beton entsprechen nicht den Vorstellungen einer Trockenmauer. Erst durch die heterogene Gestaltung und die Unebenheiten der natürlichen Steine erhält die Trockenmauer ihr charakteristisches Aussehen und ihre charakteristischen Eigenschaften.
Der Vorteil einer solchen Bauweise liegt neben der Einsparung an Baumaterial (Mörtel) vor allem an der ökologischen Funktion. In den Hohlräumen der Mauer können sich verschiedenste Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Dadurch, dass sich die Steine langsamer als die Umgebung abkühlen und sich bei Sonneneinstrahlung stark erhitzen können, bildet sich ein ganz eigenes Mikroklima. Vor allem wärmeliebende und an extreme Standorte angepasste Arten finden hier Lebensraum. In der Landschaft stellt die Trockenmauer ein Refugium vieler seltenen Arten und Lebensgemeinschaften dar. Zu finden sind hier bspw. Echsen, Spinnen, Wespen, Vögel, Mäuse, Wiesel oder Kröten.
Die Mauer ist über die Zeit der Verwitterung und der Sukzession ausgesetzt. Um die Mauer samt des ökologischen Nutzens zu erhalten, sollte diese vor Verbuschung geschützt und gegebenfalls repariert werden.
Im Garten lässt sich eine Trockenmauer ideal realisieren. Errichten Sie eine Trockenmauer und der Garten wird optisch und ökologisch aufgewertet.
Also worauf warten Sie? Ab an die Steine und losstapeln!
Hier können Sie eine Anleitung zum Bau einer Trockenmauer finden.
- gartenteich
Teiche sind ein historisch von Menschen beeinflusster Gewässertyp. Fließgewässer wurden zur Gewinnung von Trink- und Brauchwasser aufgestaut. Prominente Beispiele sind Mühlen- oder Sägewerke. An Teichen wurde so die Energie des aufgestauten Wassers zur Verrichtung mechanischer Arbeit genutzt. Weitere Nutzungsweisen des Teichs bestanden unter anderem in der Funktion als Fisch- und Geflügelzucht, Gewinnungsstätte von Pflanzenfasern, Badestätte oder Rückhaltebecken.
Aus ökologischer Sicht entwickelte sich in und um Teiche eine artenreiche Flora und Fauna. Kleingewässer bieten Lebensraum für diverse Amphibien, Fische, Wirbellose, Mollusken, Reptilien, Vögel und Säugetiere. Darunter sind einige Arten, die in der heutigen Landschaft selten geworden sind.
Gewässer jeglicher Art werden rarer und ökologisch minderwertiger. Stehende Gewässer werden beseitigt, um der Landschaft mehr Fläche abzugewinnen, Moore trockengelegt, um Torf für u.a. Blumenerde zu gewinnen und Fließgewässer begradigt.
Auch wenn ein Teich nicht groß sein mag, kann die ökologische Funktion immens sein. Ein Gewässer hilft das Biotopnetz zu verdichten und kann als Trittstein für Ausbreitungen dienen. Somit können ganze Populationen ein Stück weit stabilisiert werden. Zu beachten ist, dass bei kleineren Teichen Fische nicht sinnvoll sind, da somit den Larven und Laichen vieler Arten keinerlei Überlebensmöglichkeit gelassen wird.
Entscheiden Sie sich einen Teich anzulegen, steht Ihnen eine Vielzahl an Möglichkeiten und Variationen offen. Ein Teich sollte an die Gegebenheiten Ihres Gartens und Ihren eigenen Vorstellungen angepasst sein.
Beim BUND finden Sie einige Tipps und Tricks zum Teichbau.
- komposter
Der Prozess der Kompostierung beschreibt den Abbau organischen Materials mithilfe von Bodenlebewesen. Die so entstandene Substanz, auch Humus genannt, ist mit Nährstoffen angereichert. Im Garten wird somit der Nährstoffkreislauf geschlossen und es muss kein oder weniger -eventuell künstlicher- Dünger von außen eingebracht werden.
Ein echter Gärtner weiß, dass zu einem guten Garten ein Komposthaufen gehört. Im Grunde hat eine Kompostierung nur Vorteile. Bei ausreichend vorhandenem Luftsauerstoff verläuft der Abbauprozess aerob und es entstehen keinerlei Gerüche. Sie können alle kompostierbaren Abfälle einfach auf den Kompost werfen und müssen sich keinen Kopf machen wo und wie Sie die Abfälle entsorgen. Gekochtes sollte jedoch nicht auf dem Kompost landen, da dadurch Ratten angezogen werden können.
Bodenstruktur und –Eigenschaften werden positiv beeinflusst. So profitieren bspw. die Wasserspeicherfähigkeit, die Aufnahmefähigkeit von Dünger, die chemische Pufferfunktion und die Schädlingsabwehr des Bodens.Unterm Strich fördern Sie eine ökologische Bewirtschaftung und eine Erhaltung der natürlichen Kreisläufe. Anstatt die Biomasse in Müllhalden, Abwässer und Müllverbrennungsanlagen zu verfrachten, belassen Sie diese im Garten.
Im Grunde besteht ein Komposter aus einem einfachen Gestell, das den Kompost beisammen hält. Wünschenswert ist die Verwendung natürlicher Materialen, am einfachsten Holz. Neben dem simplen Holzgestell-Modell existieren Kompostierungssysteme, bei denen der Kompost eine bestimmte Zeit in verschiedenen Kammern oder Behältern verweilt. Dadurch kann der Abbauprozess deutlich beschleunigt werden. Welche Art des Kompostierungssystems Sie in Ihrem Garten installieren, hängt von Ihren Vorlieben ab und ob Sie auf eine schnelle Umsetzung des Materials angewiesen sind.
Komposter sind einfach in Baumärkten oder entsprechenden Fachmärkten erwerblich. Alternativ können Sie selbst zur Tat schreiten und einen bauen.
Wichtig zu beachten ist noch die Wahl des Standortes. Dieser sollte sich nicht in der prallen Sonne, sondern sich beschattet, und windgeschützt befinden. Eine gute Erreichbarkeit erleichtert das Ausbringen des Abfalls und eine eventuelle Bewässerung des Komposthaufens. Die Kompostfibel des Umweltbundesamtes bietet Ihnen allerhand Tipps und Informationen.